Der ArmutsBlog verabschiedet sich für 2009 und ist ab 4. Januar 2010 wieder mit Nachrichten und Kommentaren zum Thema Armut für Sie da. Allen LeserInnen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Susanne Gerull
Der ArmutsBlog verabschiedet sich für 2009 und ist ab 4. Januar 2010 wieder mit Nachrichten und Kommentaren zum Thema Armut für Sie da. Allen LeserInnen schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Susanne Gerull
In einer aktuellen Studie zu 5 Jahren Hartz IV zieht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine grundsätzlich positive Bilanz: „Alles in allem wirkt Hartz IV positiv. An einigen Stellen hakt es aber noch“, wie der Direktor des IAB, Joachim Möller, erklärt. Haken tut es laut IAB z. B. in dem Punkt, dass ein Ausstieg aus Hartz IV noch selten gelingt – und wenn, dann werden häufig Jobs zu schlechten Konditionen angenommen oder ausbildungsinadäquate Tätigkeiten. Das Ziel müsse weiterhin sein, einer Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken.
Eine britische Studie der New Economics Foundation, eine „unabhängige Denkfabrik“, hat errechnet, was Arbeit wirklich für die Gesellschaft wert ist. So koste die Gesellschaft z. B. jedes Pfund, das ein Steuerberater verdient, 47 Pfund. Reinigungskräfte in einem Krankenhaus dagegen generierten mit jedem Pfund, das sie verdienen, „mehr als zehn Pfund an gesellschaftlichem Wert“, wie die Autoren schreiben. Es sei also ein Trugschluss, dass eine hohe Bezahlung auch eine hohe gesellschaftliche Leistung bedeutet. Eine kurze Zusammenfassung findet sich auf Spiegel-Online, die gesamte Studie (in Englisch) kann downgeloadet werden.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts will die Bundesregierung nun die getrennte Trägerschaft von Kommunen und Arbeitsagenturen wieder einführen (s. Eckpunktepapier). Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wendet sich in einem Kommentar gegen diese Pläne und fordert die “ frühzeitige Intervention und Betreuung bereits bei der Entstehung von Arbeitslosigkeit (…) Eine eigene Institution sollte den gesamten Prozess der Arbeitslosigkeit für diese Problemgruppen von Anfang an begleiten. Die Politik ist gefordert, hier einzugreifen, bevor die Sockelarbeitslosigkeit wieder ansteigt.“