Wie das Statistische Bundesamt in einer aktuellen Pressemitteilung verkündet, steigt die Anzahl von Menschen, die für einen Niedriglohn arbeiten (weniger als zwei Drittel des mittleren Verdienstes aller Beschäftigten, für 2010 wurden 10,36 Euro/Stunde errechnet). 20,6 % aller Beschäftigten in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten arbeiteten laut Statistischem Bundesamt 2010 für einen Niedriglohn. Im Jahr 2006 hatte der Anteil noch bei 18,7 % gelegen. Besonders betroffen waren TaxifahrerInnen (87,0 %), Friseurinnen und Friseure (85,6 %) sowie das Reinigungsgewerbe (81,5 %). Auch unter diesen Aspekten sollte die aktuelle Debatte um eine Reform des Rentensystems verstärkt diskutiert werden.
Archiv für den Tag: 11. September 2012
Immer noch weniger Studienchancen für Kinder aus bildungsfernen Familien
Wie eine Studie im Auftrag der Vodafone-Stiftung zeigt, sind die Zugänge zu einem Hochschulstudium immer noch sozial selektiv. Die Chance von AkademikerInnen-Kindern, ein Studium aufzunehmen, ist etwa sechsmal so hoch wie das von Eltern ohne Universitätsabschluss. Die Hochschulberechtigung wird von ArbeiterInnenkindern dabei vor allem über alternative Wege wie die Fachhochschulreife erworben. Das Gymnasium hingegen trägt offenbar nicht zur Chancengerechtigkeit bei.
NichtwählerInnen sind am ärmsten
Einen deutlichen Zusammenhang zwischen materieller Armut und politischer Partizipation zeigt eine Studie der Uni Leipzig auf: NichtwählerInnen sind am ärmsten, so haben 18,5 Prozent von ihnen ein Einkommen unter 1000 Euro monatlich. Am meisten Geld haben FDP- und Grüne-WählerInnen. Auch hinsichtlich anderer Merkmale unterscheiden sich die WählerInnen deutlich, so bspw. im Gesundheitszustand oder der Mediennutzung. Kein einziger Arbeitsloser in der aktuellen Studie will übrigens FDP wählen. Vielmehr geht ein Drittel der befragten Arbeitslosen überhaupt nicht zur Wahl.