Eine neue Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergibt einen deutlichen Unterschied von der subjektiven (bzw. „gefühlten“) Armut der Deutschen im Gegensatz zur objektiv gemessenen (relativen) Einkommensarmut: Während der Anteil relativ armer Menschen (Einkommen weniger als 60 % des mittleren Einkommens) in Deutschland bei konstant 15-16 % liegt, fühlen sich nur 11 % der Bevölkerung als arm. Dies liegt vor allem daran, dass die sogenannte Armutsrisikogrenze von 60 % eher etwas über die Verteilung des Einkommens in einem Land oder einer Region aussagt und nichts über die Höhe des Einkommens. Es werden also Äpfel mit Birnen verglichen. Interessant ist aber der europäische Vergleich, denn diese Diskrepanz findet sich in anderen Ländern zwar auch – aber umgekehrt: Im Europäischen Durchschnitt liegt der Anteil subjektiv empfundener Armut bei 19 %, der Anteil relativer Armut dagegen nur etwas über dem in Deutschland. Mehr dazu in einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (der Bericht des IW ist nicht kostenlos verfügbar).