Archiv des Autors: Susanne Gerull

Zu Besuch beim Teltower Tisch

In einem zunächst kritisch gehaltenen Artikel über die Tafelbewegung in der Tageszeitung (taz) wird Herr Leube porträtiert, der den sogenannten „Teltower Tisch“ (der sich nicht Tafel nennen darf) betreut. Auch „Abholer“ kommen zu Wort, die sich nach eigener Aussage durch das Angebot endlich gesund ernähren können.  Einfacher macht der Artikel eine Positionierung für oder gegen die Tafelbewegung und ähnliche Angebote nicht, aber das war sicherlich auch nicht das Anliegen der Autorin…

Link zum taz-Artikel

Mindestlöhne als Deflationsbremse

Lt. einer aktuellen Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) leisten Mindestlöhne einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Lohneinkommen und wirken so als Deflationsbremse. Dies hat ein Vergleich der 27 EU-Staaten ergeben. In 20 von 27 EU-Ländern gibt es einen gesetzlichen Mindestlohn. Die meisten restlichen Länder, zu denen auch Deutschland gehört, haben tarifvertragliche Mindestlohnsicherungen als Äquivalent. Deutschland nicht…

Link zur Pressemitteilung des WSI

Aus dem Job direkt auf Hartz IV

Wie der DGB mitteilt, liegt nicht nur die Arbeitslosigkeit im Juni 9,1 % über Vorjahresniveau, sondern immer mehr Menschen landen direkt ohne Umwege auf Hartz IV, d. h. beziehen bei Verlust ihrer Arbeit keine Leistungen der Arbeitslosenversicherung. Der DGB hat hierzu ein umfangreiches Thesen- und Forderungspapier erstellt, in dem u. a. eine Verlängerung der Rahmenfrist für das Arbeitslosengeld I, eine Erhöhung der Kindergeldzuschläge, eine Erhöhung der Hartz-IV-Leistungen und ein Ausbau der Arbeitsförderung gefordert werden.

Link zur Mitteilung des DGB

Link zum Thesen- und Forderungspapier


Erstmalig: Schulstarterpakete werden ab August gewährt

Ab August 2009 erhalten Familien mit geringem Einkommen jedes Jahr pro Kind zusätzlich 100 Euro in Form eines sogenannten Schulstarterpakets. Die Leistung muss nicht gesondert beantragt werden, sondern wird automatisch Ende Juli mit dem Arbeitslosengeld II bzw. dem Kindergeldzuschlag ausgezahlt.

Nähere Infos in der Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit

Wirtschaftskrise führt zu mehr Selbstmorden in Europa

In einer britischen Studie, bei der die Forscher Daten aus 26 europäischen Ländern untersucht haben, wurde festgestellt, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Anstieg von Arbeitslosen und der Selbstmordrate gibt.  So steigt bei jedem Prozent Anstieg der Arbeitslosenquote die der Selbstmorde (Unter-65-Jährige) ebenfalls um 0,8 %.  Die Studie, deren Ergebnisse in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet veröffentlicht wurden, hat hierfür Daten aus 40 Jahren berücksichtigt. Sie ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass die sozioökonomischen Rahmenbedingungen den Gesundheitszustand von Menschen beeinflussen.

Abstract/The Lancet

Link zum Artikel auf tt.com

Irren ist amtlich und Mieten sind „nicht angemessen“

Es war nicht die erste Beratungsbus-Tour des Berliner Arbeitslosenzentrums (BALZ), aber bei dieser 3. Aktion, bei der insgesamt 900 Ratsuchende vor den JobCentern der Stadt Berlin beraten wurden, lag der Schwerpunkt auf dem Bereich „Wohnen und Hartz IV“.  So wurden 565 Ratsuchende in diesem Kontext befragt. Bei mehr als 30 %  von ihnen werden nicht die vollständigen Unterkunftskosten übernommen, da ihre Miete aus Sicht der Verwaltung nicht „angemessen“ ist, sprich zu teuer. Ansonsten gab es neben Kritik nach Abschluss der Aktion auch Lob,  so hob Frank Steger, Koordinator der Aktion, das JobCenter Friedrichshain-Kreuzberg und vor allem deren Widerspruchsstelle besonders hervor.

Link zu ausführlichen Aktions-Infos

Link zu den Ergebnissen der Umfrage

Arme Superreiche

Die Wirtschaftskrise hat die Superreichen erreicht: Die Zahl der Dollar-Millionäre ist im vergangenen Jahr um rund 15 Prozent gesunken. Die deutschen Millionäre haben ihr Geld konservativer, d. h. weniger spekulativ angelegt und sind zwar betroffen, aber lt. Spiegel-online „glimpflich davongekommen“. Das beruhigt doch ungemein.

Link zum Artikel auf Spiegel-online

Regelsatzerhöhungen zum 1.7.09

Zum 1.7. werden die Regelsätze für Arbeitslosengeld-II-EmpfängerInnen lt. Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhöht: 359 Euro für Alleinstehende und Alleinerziehende,323 Euro für volljährige Partner, 287 Euro für Kinder ab Beginn des 15. bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres,  251 Euro für Kinder ab Beginn des 7. bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres  215 Euro für Kinder bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres.  Lediglich durch die Einführung einer dritten Stufe für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren erhöht sich der Regelsatz damit erheblich, nämlich von bisher 211 auf 251 Euro. In allen anderen Altersstufen gibt es zwischen 4 und 8 Euro mehr monatlich.

Link zur Pressemitteilung der BA