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Archiv der Kategorie: Allgemein
Altersarmut steigt an und ist regional ungleich verteilt
In einer aktuellen Studie wurde Altersarmut nach Bundesländern und sozialen Gruppen untersucht und erforscht, wie sich das Armutsrisiko im Alter zukünftig entwickeln wird. Nicht überraschend sind danach vor allem Frauen, Alleinstehende, Geringqualifizierte und Menschen mit Migrationshintergrund überproportional von Altersarmut betroffen. Regional stünden hohe Armutsquoten im Zusammenhang mit niedrigen Frauenbeschäftigtenquoten und Einkommen in der Vergangenheit. Negative Spitzenreiter seien das Saarland, Rheinland-Pfalz und Bayern mit Altersarmutsquoten von bis zu 19,2 %. Aber auch deutschlandweit war 2013 schon jede_r siebte der Zielgruppe von Armut betroffen.
Zahl der wohnungslosen Menschen auf Höchststand
Lt. aktueller Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. (BAG W) ist die Anzahl wohnungsloser Menschen auf einen Höchststand geklettert. 335.000 Menschen waren nach ihren Schätzungen in 2014 ohne Wohnung, dies sei ein Anstieg um ca. 18 % seit 2012 . Eine amtliche Statistik zur Zahl der Wohnungsnotfälle gibt es in Deutschland nicht. Entsprechende Forderungen werden seit Jahrzehnten immer wieder von der jeweiligen Bundesregierung zurückgewiesen.
Jeder vierte Mensch in der EU arm bzw. von Armut bedroht
Der 6. Fortschrittsbericht über die EU-Strategie für nachhaltige Entwicklung hat einige positive Veränderungen zu bieten, für den Indikator Einkommensarmut gilt dies leider nicht. So ist mittlerweile jeder vierte der rund 508 Millionen EU-BürgerInnen arm bzw. von Armut bedroht – je nachdem, wie dieser Indikator interpretiert wird (weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens). „Keine oder leicht vorteilhafte Veränderungen“ werden für den Indikator Einkommensungleichheit, also die Schere zwischen arm und reich, gemessen.
Sommerpause
Der Armutsblog meldet sich in die Sommerpause ab. Ab Mitte August sind wir wieder mit Informationen rund um das Thema Armut für Sie da.
Die Grünen legen Konzept eines Jahreswohlstandsberichts vor
Die Grünen/Bündnis 90 haben ein Konzept für einen Jahreswohlstandsbericht vorgelegt, der – im Gegensatz zum Bruttoinlandsprodukt als Wohlstandsmaß – neben ökonomischen auch ökologische und soziale Indikatoren berücksichtigt. In der von den Grünen in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie (von Roland Zieschank und Hans Diefenbacher) wird „Wohlfahrt“ verstanden als „Gesamtheit der materiellen und der immateriellen Komponenten von ‚Wohlstand‘ und ‚Wohlergehen'“ (S. 11). In der Dimension ‚Soziales‘ soll die Einkommensverteilung sowie der Bildungsstand als Indikator verwandt werden. Da zz. auf vielen Ebenen über eine Neudefinition bzw. Erweiterung des Verständnisses von Armut und Reichtum diskutiert wird, kann man auf die Bewertung des Konzepts durch die Medien, die Wohlfahrt sowie die Politik gespannt sein.
Alles prima? Nein, sagt die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik
Aufwachsen in Armut beeinträchtigt die Entwicklung von Kindern
Anhand von Daten der Schuleingangsuntersuchung in der Stadt Mülheim an der Ruhr aus den Jahren 2010 bis 2013 zeigt die Bertelsmann Stiftung in einer Studie, dass Armut bei Kindern kein Randphänomen ist und erhebliche Gefährdungen für das Wohlergehen der betroffenen Kinder birgt . Bildungsangebote erreichen gerade diese Kinder nur schlecht. Anhand von best practice wird aufgezeigt, wie sich die Folgen von Kinderarmut durch eine gute kommunale Sozialpolitik spürbar verringern lassen.
Der negative Einfluss von Armut auf Bildung
Eine aktuelle Studie der Uni Bochum zeigt erneut den negativen Einfluss von Armut (hier gemessen über den Bezug von Leistungen nach dem SGB II) auf die Bildung von Kindern. Anhand von Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen in NRW können die ForscherInnen nachweisen, dass arme Kinder in allen schulrelevanten Entwicklungsmerkmalen auffälliger als nichtarme Kinder sind. Interessant dabei ist, dass Armut einen eigenständigen negativen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern hat, d. h. unabhängig von weiteren Einflussfaktoren. Bereits bei der Einschulung können sich arme Kinder schlechter konzentrieren, sprechen schlechter Deutsch und können schlechter zählen als Kinder, die nicht aus SGB-II-Haushalten kommen. Auch die Körperkoordination und Motorik sind auffälliger. Die Studie zeigt neben diesen Befunden auch Ansatzpunkte für präventives Handeln auf.
Link zur Zusammenfassung der Ergebnisse
Neuer DPW-Armutsbericht zeigt Anstieg und Manifestierung von Armut in Deutschland
Nach dem aktuellen Armutsbericht des DPW hat die Armut 2013 einen neuen Höchststand von 12,5 Millionen von Armut betroffenen Menschen in Deutschland erreicht (15,5 %) . Gleichzeitig manifestiert sich Armut, denn die bereits in vorherigen Jahren am meisten betroffenen Länder und Regionen wie bspw. das Ruhrgebiet und Berlin weisen erneut überproportionale Zuwächse auf. Erwerbslose und Alleinerziehende gehören weiterhin zu den Hauptrisikogruppen. Die am rasantesten anwachsende Risikogruppe – wenn auch immer noch unterdurchschnittlich betroffen – sind ältere Menschen (15,2 % waren hier 2013 von Armut betroffen).
Link zum Armutsbericht des DPW