Wie eine aktuelle Studie des Instituts für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (imis) aufzeigt, werden die Kinder türkischer EinwanderInnen noch immer im deutschen Schulsystem benachteiligt und auf dem Arbeitsmarkt diskrimiert. Wie die Interviews von imis zeigen, hängt ihr Bildungserfolg häufig von Zufällen ab – z. B. durch die persönliche Unterstützung durch LehrerInnen, FreundInnen und Bekannte. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland auch bei der Akademisierung dieser Zielgruppe ganz weit hinten: Nur 5 % haben einen Hochschulabschluss gegenüber bspw. 29 % in Schweden und 27 % in den Niederlanden.
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Keine „Sickness Benefits“ für Dicke und Drogenabhängige mehr in Großbritannien?
Wie u. a. Spiegel online berichtet, hat der britische Premierminister Cameron angekündigt, im Falle seiner Wiederwahl alkoholkranken, drogensüchtigen und zu dicken Menschen einen Teil der Sozialhilfe zu streichen. Sollten sie eine Behandlung ablehnen, würde Sie nach seinen Vorstellungen die 100 Pfund „Sickness Benefits“ nicht mehr erhalten. Wir sind gespannt, ob unsere Regierung solche Möglichkeiten der Einsparung öffentlicher Mittel als „best practice“ übernimmt.
Reiche noch reicher als bisher gedacht!?
Nach einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sind Reiche in Deutschland offenbar noch reicher als bisher gedacht: Der Vermögensanteil der reichsten zehn Prozent der Bevölkerung erreicht zwischen 63 und 74 Prozent am gesamten Nettovermögen – je nach Berechnungsverfahren. Wird der sogenannte Top-Vermögensbereich mit einberechnet, ergibt sich lt. DIW die fast unglaubliche Feststellung, dass das reichste Prozent zwischen 31 und 34 Prozent des Gesamtvermögens in Deutschland besitzt. Exakte Daten liegen allerdings nicht vor, da Vermögen nicht offiziell registriert werden und Vermögende in statistischen Erhebungen i. d. R. unterrepräsentiert sind.
Link zum Wochenbericht des DIW mit den wichtigsten Erkenntnissen
Claus Leggewie zu PEDIGA in der taz
In der taz von heute ist ein schlauer Kommentar von Claus Leggewie nachzulesen, der die PEDIGA-Bewegung in den Kontext von Ressentiments und menschenfeindliche Denk- und Handlungsmuster stellt. Lesen!
Zusammenhang von sozioökonomischem Status und Lärmbelästigung
Ein Teilergebnis der GEDA-Studie 2012 des Robert-Koch-Instituts zeigt auf, wie materielle und immaterielle Einschränkungen und Unterversorgungslagen zusammenhängen können. So wurde im Kontext von Lärmbelästigung nicht nur festgestellt, dass diese gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann, sondern dass ein niedriger sozioökonomischer Status mit einer stärkeren Lärmbelästigung durch Verkehrslärm und Lärm von NachbarInnen assoziiert werden kann (der sozioökonomische Status wird im Rahmen der Studie aus Informationen zum Bildungsstand, zur beruflichen Stellung und zum Einkommen bestimmt). Eine der möglichen Erklärungen hinsichtlich dieses Zusammenhangs ist, dass einkommensschwächere Menschen häufiger in schlechten Wohnlagen, z. B. an befahrenen Straßen, leben.
Fast jede/r Sechste in Deutschland arm(utsgefährdet)
Nach aktuellen Ergebnissen der Erhebung LEBEN IN EUROPA (EU-SILC) waren 2013 16,1 % der Bevölkerung oder rund 13 Millionen Menschen armutsgefährdet (nach anderer Lesart: arm!). Sie verfügten also über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der armutsgefährdeten Personen blieb von 2012 auf 2013 damit unverändert. Weiterhin trugen Frauen ein höheres Armutsrisiko als Männer. Bei den Frauen ab 65 Jahren fiel das Armutsgefährdungsrisiko im Jahr 2013 mit 17,0 % sogar deutlich höher aus als bei den Männern derselben Altersklasse mit 12,7 %. Weitere Ergebnisse können der Pressemeldung entnommen werden.
Ungleichheit von Einkommen und Vermögen
Hartz-IV-Leistungen laut BVG problematisch
Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hat geprüft, ob die Umsetzung von Hartz IV, insbesondere im Kontext der SGB-II-Leistungen, mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Laut der Süddeutschen Zeitung kann das Ergebnis der Prüfung nur mit der Schulnote 4 bewertet werden: Die Leistungen seien laut Beschluss des Ersten Senats nämlich lediglich „derzeit noch verfassungsgemäß“ . Vor allem die Nichtberücksichtigung gestiegener Stromkosten sowie kaum in den Leistungen enthaltene Anschaffungskosten für Dinge wie Kühlschrank und Waschmaschine wurden vom BVG gerügt.
Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 9.9.14
Bildung auf einen Blick – Bildungsungleichheit in Deutschland zementiert
In der aktuellen Ausgabe der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ werden Unmengen von vergleichenden Daten aus den OECD-Ländern im Kontext von Bildung präsentiert. Interessant und gleichzeitig alarmierend für Deutschland: Noch immer hängt der Bildungserfolg der Kinder stark vom Sozialstatus ihrer Eltern ab. Die Studie kann leider nur käuflich erworben werden.
Menschen ohne Krankenversicherung
In einem Artikel in der heutigen Tageszeitung (taz) wird über rund 140.000 Menschen berichtet, die aus unterschiedlichen Gründen nicht krankenversichert und damit erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Das Projekt „Armut und Gesundheit“ des Sozialarbeiters und Mediziners Gerhard Trabert, bekannt aus vielen Studien im Kontext von Wohnungslosigkeit und Gesundheit, wird zudem vorgestellt. Der Sozialmediziner fordert langfristige Maßnahmen aller Verantwortlichen, um die Probleme nichtversicherter Menschen zu lösen.