Archiv der Kategorie: Daten + Fakten

Risiko Altersarmut steigt durch ungleiche Verteilung der Vermögen

Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in ihrem aktuellen Wochenbericht darstellt, steigt das Risiko von Altersarmut aufgrund der ungleichen Verteilung von Vermögen.  Erstmalig wurden bei den Berechnungen der Vermögen  auch die Renten- und Pensionsansprüche mitberücksichtigt. Da Geringverdienende i. d. R. keine private Altersvorsorge aufbauen können, wird die Schere zukünftig noch weiter aufgehen – die Dämpfung der Ungleichheit im Alter durch Renten- und Pensionsansprüche verliert somit an Bedeutung.

Link zum Wochenbericht

Keine Bildung für Hartz-IV-Kinder?

Christian Füller  beschreibt in einem Taz-Artikel den „Klassenkampf der Bildungsbürger“. Dabei stellt er fest, dass die heutigen Bestrebungen, bestimmte Gruppen wie Kinder aus Hartz-IV-Familien aus der „höheren“ Bildung auszuschließen, an die Zustände im 19. Jahrhundert erinnern – das Bürgertum blockierte damals aktiv den Zugang zu höherer Bildung für die niedrigeren  Stände.  Damit würde heute die Klassengesellschaft wieder zum Status Quo. Stichworte: Bildungsreform, Kampf zum Erhalt der Gymnasien etc.

Link zum Taz-Artikel

Kindergeld richtig investieren!

Eine Initiative von Eltern kritisiert die jüngste Erhöhung des Kindergeldes, weil das Geld damit nicht an die richtigen Stellen gelange. Hartz-IV-Bezieher(inne)n  wird die Erhöhung gleich wieder von der Leistung abgezogen, andere Eltern hätten die 20 Euro nicht nötig. Geld würde aber an vielen Stellen wie Kitas und Schulen fehlen. Sie rufen daher auf, die Erhöhung zu spenden. Auf ihrer Website zeigen sie auf, wie das Kindergeld richtig investiert werden kann.

Link zur Website der Elterninitiative

3.423.000 Arbeitslose 2009

Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, waren im
Jahresdurchschnitt 2009 3.423.000 Menschen in Deutschland
arbeitslos, dies waren 155.000 mehr als im Vorjahr. Vor allem
der Rückgang der sozialversicherungspflichtigen
Vollzeitbeschäftigung infolge der Wirtschaftskrise war hierfür
lt. BA die Ursache. Die Arbeitslosenquote betrug 8,2 %, das
sind 0,4 % mehr als im Vorjahr. Von der BA wird die eher moderate
Zunahme als „robuster Arbeitsmarkt“ bezeichnet, da mit einem viel
höheren Anstieg gerechnet worden war.

Link zur Pressemitteilung der BA

Kältetote in Deutschland

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. (BAG W) weist in einer (aktualisierten) Pressemitteilung darauf hin, dass bereits neun Kältetote – überwiegend Wohnungslose ohne Unterkunft – in Deutschland erfroren sind.  Die BAG W fordert u. a. bedarfsgerechte Unterkünfte und im Winter die Öffnung von Bahnhöfen und ähnlich geeigneten Unterschlüpfen.  Während in vielen Großstädten im Winter ein Zusatzangebot für Wohnungslose gemacht wird, ist das Hilfeangebot in kleineren und mittleren Städten oft unzureichend. Auch aufgrund schlechter Unterkünfte ohne Wahrung der Intimsphäre ziehen manche wohnungslose Menschen die Übernachtung im Freien vor.

Link zur Pressemitteilung der BAG W
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DIW-Forscher fordern Luxussteuer

In der Tageszeitung (Taz) vom Wochenende fordern Joachim Frick und Markus Grabka eine „Luxussteuer“, z. B.  auf Yachten und Schmuck.  Die beiden Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) sind der Ansicht, dass die beschlossene Steuerreform der schwarz-gelben Regierung unsozial ist und sich durch die diversen Maßnahmen die Einkommen von arm und reich noch weiter auseinander entwickeln werden. Die gesamte Argumentation ist online nachzulesen – als erster innovativer Vorschlag 2010!

Link zum Taz-Interview

Fünf Jahre Hartz IV

In einer aktuellen Studie zu 5 Jahren Hartz IV zieht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine grundsätzlich positive Bilanz: „Alles in allem wirkt Hartz IV positiv. An einigen Stellen hakt es aber noch“, wie der Direktor des IAB, Joachim Möller, erklärt. Haken tut es laut IAB z. B. in dem Punkt, dass ein Ausstieg aus Hartz IV noch selten gelingt – und wenn, dann werden häufig Jobs zu schlechten Konditionen angenommen oder ausbildungsinadäquate Tätigkeiten. Das Ziel müsse weiterhin sein, einer Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken.

Link zum Kurzbericht des IAB

Link zur Pressemitteilung


Welchen Wert hat welche Arbeit?

Eine britische Studie der New Economics Foundation, eine „unabhängige Denkfabrik“, hat errechnet, was Arbeit wirklich für die Gesellschaft wert ist.  So koste die Gesellschaft z. B. jedes Pfund, das ein Steuerberater verdient, 47 Pfund. Reinigungskräfte in einem Krankenhaus dagegen generierten mit jedem Pfund, das sie verdienen, „mehr als zehn Pfund an gesellschaftlichem Wert“, wie die Autoren schreiben.  Es sei also ein Trugschluss, dass eine hohe Bezahlung auch eine hohe gesellschaftliche Leistung bedeutet. Eine kurze Zusammenfassung findet sich auf Spiegel-Online, die gesamte Studie (in Englisch) kann downgeloadet werden.

Link zu Spiegel-Online

Link zur englischsprachigen Studie

Umbau der JobCenter

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts will die Bundesregierung nun die getrennte Trägerschaft von Kommunen und Arbeitsagenturen wieder einführen (s. Eckpunktepapier).  Klaus Zimmermann, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)  wendet sich in einem Kommentar gegen diese Pläne und fordert die  “ frühzeitige Intervention und Betreuung bereits bei der Entstehung von Arbeitslosigkeit (…)  Eine eigene Institution sollte den gesamten Prozess der Arbeitslosigkeit für diese Problemgruppen von Anfang an begleiten. Die Politik ist gefordert, hier einzugreifen, bevor die Sockelarbeitslosigkeit wieder ansteigt.“

Link zum Eckpunktepapier

Link zum Kommentar des DIW