Archiv der Kategorie: Kinderarmut

UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland

In Deutschland wächst die Kluft zwischen den Kindern, die gesund, abgesichert und gefördert aufwachsen und solchen, deren Alltag durch Hoffnungslosigkeit, Mangel und Ausgrenzung geprägt ist. Zu diesem Ergebniss kommt eine aktuelle Studie, die von Unicef in Auftrag gegeben wurde. Dabei wurden verschiedene Dimensionen des Aufwachsens von Kindern untersucht: materielle Risiken, Bildungschancen in Kindergarten und Schule, Gesundheit und Fragen der Migration.

Link zu näheren Informationen  von Unicef  und der Kurzfassung des Berichts

Sprachtest in Berlin zeigt Vorsprung von Kita-Kindern

Die aktuellen Ergebnisse des Sprachtests „Deutsch plus“ in Berlin zeigen eine positive Entwicklung hinsichtlich des Sprachförderbedarfs, denn seit 2004 (26,1 %) bis 2007 (23,1 %) ist der Anteil betroffener Kinder stetig zurückgegangen (der Bedarf ist allerdings mit rund einem Viertel aller Berliner Kinder immer noch viel zu hoch!). Ein wichtiges Ergebnis ist dabei, dass Kinder, die keine Einrichtung (wie Kita) besuchten, einen wesentlich höheren Bedarf haben, dies betrifft vor allem Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache, hier liegt der Förderbedarf bei 72,5 %!

Link zur Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Bildung in Berlin



Hungrige Kinder im Klassenzimmer

Eine zweiteilige Doku auf 3Sat hat die Presse noch einmal angeregt, über die zu geringen Regelsätze beim Arbeitslosengeld II zu berichten – mit dem Fokus auf Kinder, deren Regelsätze oftmals nicht ausreichen, um sie am Schulessen teilhaben lassen zu können. In der TAZ gibt es neben einem Artikel dazu ein kurzes Interview mit Peter Müller/CDU, der sich für die Finanzierung des Schulessens armer Kinder durch den Bund ausspricht. Dieses Interview ist leider online nicht verfügbar.

Zz. erhalten Kinder bis 14 Jahre 208 Euro Sozialgeld monatlich, dies erhöht sich ab 1.7. auf 211 Euro. Gesund ernährt werden kann ein Kind davon nicht.

Link zum Artikel in der TAZ

Neuigkeiten

Ostern ist vorbei, und so auch der Osterurlaub des ArmutsBlogs! Was hat sich in der Zwischenzeit getan? Die Caritas erarbeitet zz. einen Regelsatz, der Kindern angemessen ist, da aktuell deren Bedarfe nicht gedeckt seien. Die Bundesregierung will nicht nur das Wohngeld erhöhen (s. Beitrag vom 23.2.08), sondern auch den Kinderzuschlag, was insgesamt Mehrkosten von 500 Millionen Euro bedeutet. Der neue Erzbischof von München und Freising namens Marx (nomen est omen?) stellte fest, dass die Kluft zwischen arm und reich wächst und will dem „ausufernden Kapitalismus“ Grenzen setzen.  Schlechte Nachrichten dagegen gibt es vom Bundessozialgericht, das in einer Entscheidung feststellte, dass die Alg-II-Behörden auch nach einer Umzugsaufforderung nicht bei der Wohnungssuche beraten müssten. Eine Leistungskürzung sei daher lt. taz möglich, wenn eine Miet-Höchstgrenze festgelegt wurde und die Frist für die Mietsenkung abgelaufen sei. Die Entscheidung ist noch nicht im Netz verfügbar.

Krippen-Kinder im Vorteil

Krippen-Kinder sind im Vorteil , was ihre Bildungschancen angeht, vor allem benachteiligte Kinder können davon profitieren. Dies und anderes fand eine Studie zu Bildungskarrieren heraus, die von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht wurde. Dabei haben die Autoren vor allem auf den volkswirtschaftlichen Nutzen von frühkindlicher Bildung fokussiert – der Nutzen sei dreimal so hoch wie die Kosten.

Link zu den Ergebnissen der Studie

„Armut tötet noch keine Kinder“

„Fest steht, dass es im Osten mehr Armut gibt und mehr Familien in sozialer Not sind. Aber Armut tötet noch keine Kinder. Im Osten sind viele soziale Netzwerke kaputt, viele leben von Hartz IV und sind völlig überfordert.“ Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, zu den Äußerungen von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Böhmer, der Kindstötungen in den ostdeutschen Bundesländern auf die liberale Abtreibungspraxis der DDR bezog.

Link zum Interview auf Spiegel.de