Archiv der Kategorie: Kinderarmut

Einkommensungleichheit steigt in der Corona-Krise

Das WSI (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut) legt im Auftrag der Böcklerstiftung den Verteilungsbericht 2020 vor. Es wird konstatiert, dass sich die bereits vor der Corona-Pandemie bestehende Einkommensungleichheit in Deutschland durch die Krise noch verschärft hat. So verzeichnen vor allem die unteren Einkommensgruppen Verluste durch die Pandemie. Neben kurzfristigen Maßnahmen wie die Anhebung des Kurzarbeitergelds und der Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze fordern die Autor_innen auch langfristige Schritte wie die Besteuerung von Kapitalerträgen und eine Reform der Erbschaftssteuer.

Link zum Bericht

Neue Untersuchung zu Mangellagen eines Leben mit Hartz IV

Im Auftrag des DPW wurde eine Expertise zu den Mangellagen eines Leben mit Hartz IV erstellt. In seinem Fazit kommt Autor Andreas Aust zu dem Ergebnis, dass die Regelsätze nicht bedarfsdeckend sind. Vor allem alleinstehende Erwachsene und Alleinerziehenden-Haushalte seien dadurch mit Mangel und Entbehrung konfrontiert.

Expertise

Neuer Armutsbericht vom DPW

Auch dieses Jahr hat der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband (DPW) wieder die Daten des Statistischen Bundesamts zur Einkommensarmut aufgearbeitet und in einem umfassenden Armutsbericht analysiert. Erstmalig seit mehreren Jahren ist die Armutsquote 2018 mit 15,5 % etwas gesunken (2017: 15,8 %). Trotzdem liegt damit noch fast jede_r Siebte unter der Armutsrisikogrenze von 60 % des durchschnittlichen Nettoeinkommens in Deutschland. Regional stellt der DPW ein „viergeteiltes Deutschland“ fest: Der wohlhabendere Süden, ärmere Regionen in Ost und West sowie eine durchschnittliche Mitte. Im Bericht werden sofortige Maßnahmen wie die Anhebung des ALG-II_Satzes sowie des Mindestlohns gefordert, um die weitere Angleichung der Lebensverhältnisse zu ermöglichen.

Link zum Berichthttps://cloud.paritaet.org/index.php/s/YGZJWLJY5TQzZXM/download

Viele Kinder machen sich Sorgen um die finanzielle Absicherung ihrer Familie

Eine neue Studie zu Bedarfen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland im Auftrag der Bertelsmannstiftung ergab, dass die meisten von ihnen gut versorgt sind und Personen haben, die sich verlässlich um sie kümmern. Allerdings macht sich auch mehr als die Hälfte der befragten Kinder Sorgen um die finanzielle Absicherung ihrer Familie. In den Gruppendiskussionen, die das Team um die Kinderarmutsforscherin Sabine Andresen durchgeführt wurde, wurde in diesem Zusammenhang auch bon Ausgrenzungserfahrungen finanziell benachteiligter Kinder berichtet.

Link zu den bisherigen Ergebnissen

Neuer DPW-Armutsbericht erschienen

Unter dem Motto „Wer die Armen sind“, ist vor Kurzem der neue Armutsbericht des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands (DPW) erschienen. Als Datengrundlage diente dieses Mal das Sozioökonomische Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW). Ergänzende qualitative Berichte zur Armut bestimmter Zielgruppen fehlen diesmal, dafür liegt der Fokus auf der Armutsbetroffenheit im Sinne relativer Einkommensarmut mit einer tiefergehenden Analyse, „wer die Armen sind“ (Titel). So werden laut Pressemitteilung „falsche Bilder der Armut [korrigiert]“ und eine „neue Armutspolitik“ gefordert. Bspw. seien nur 1/5 der Einkommensarmen arbeitslos. „Armut wird niemals in der Breite bekämpft werden können, ohne entsprechende Reformen in der Alterssicherung, ohne eine anspruchsvolle Arbeitsmarkt- und Mindestlohnpolitik und ohne einen Familienlastenausgleich, der arbeitende Eltern zuverlässig vor Armut schützt“, fordert  in der Pressemitteilung Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des DPW.

Neuer Bildungsbericht der OECD

Der nur käuflich zu erwerbende neue Bildungsbericht der OECD zeigt, dass der berufliche und soziale Status der Eltern weiterhin der wichtigste Faktor in Deutschland bleibt , der die Teilnahme an Bildung sowie wirtschaftlichen und sozialen Erfolg beeinflusst. So nehmen trotz insgesamt erhöhtem Anteil der Teilnahme an frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung Kinder sozial benachteiligter Eltern seltener weiterführende Bildungsangebote in Anspruch, wie aus der Pressemitteilung der OECD hervorgeht. Lt. taz vom 12.9.18 verwies der Leiter des Berliner OECD-Büros, Heino von Meyer, darauf, dass Deutschland im internationalen Vergleich zu wenig Geld in Bildung investiere.

OECD-Website zum Bildungsbericht

Pressemitteilung

 

Neue Studie zu Kinderarmut

Auf Grundlage einer Längsschnittstudie haben Forscher_innen im Auftrag der Bertelsmannstiftung die Einkommensverläufe von Kindern bzw. deren Familien über fünf aufeinanderfolgende Jahre untersucht. Hauptergebnis der Studie ist, dass besonders Kinder aus Familien von Einkommensarmut bedroht sind, deren Mütter nicht erwerbstätig sind. Vor allem dauerhafte Armutserfahrungen haben allerdings weitreichende Folgen für die betroffenen Kinder. Die geringeren Teilhabechancen führen zu weniger Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit als bei nicht-armen Kindern.

Link zur Studie

 

Familienarmut bisher kleingerechnet!?

In einer Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung untersuchten Wissenschaftler_innen,  wie sich das Haushaltseinkommen verschiedener Familientypen seit den 1990er Jahren entwickelt hat. Dabei verwendeten sie ein neues Messkonzept, um Einkommen verschiedener Haushaltstypen vergleichbar zu machen. Erstmals für Deutschland konnte ermittelt werden,  welche zusätzlichen Kosten durch Kinder je nach Familientyp und Einkommensniveau entstehen. Dabei wurde klar: je geringer das Familieneinkommen ist, desto schwerer wiegt die finanzielle Belastung durch jedes weitere Haushaltsmitglied. Bisherige Berechnungsmethoden hatten die Einkommen armer Haushalte systematisch über- und jene reicher Haushalte unterschätzt.

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Kinderarmut in Deutschland oft Dauerzustand

In einer aktuellen Studie zu Kinderarmut in Deutschland wurde festgestellt, dass rund jedes 5. Kind mindestens fünf Jahre dauerhaft oder wiederkehrend in Armut lebt. Weitere 10 Prozent leben kurzzeitig in Armut. Definiert wurde Armut als Einkommensarmut (weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens oder Bezug von Grundsicherung). Als Konsequenz dieser Ergebnisse fordern die Autor_innen der Studie u. a. die Schaffung einer neuen finanziellen Leistung für Kinder, die bisherige familienpolitische Leistungen bündelt.

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Kinderarmut ungleich verteilt in Deutschland

Wie eine Studie im Auftrag von Unicef ergab, ist die Kinderarmut in Deutschland regional ungleich ausgeprägt. Trotz guter Bedingungen für Kinder im internationalen Vergleich wachsen bspw. zwischen 30 und 35 Prozent der Kinder in Teilen des Ruhrgebiets und Berlin unter drei Jahren in Haushalten auf, die von Hartz IV leben. Ansonsten zeigt die Studie die bekannten Risikofaktoren wie Kinder in Alleinerziehenden-Haushalten und/oder solchen mit Zuwanderungsstatus und niedriger formaler Bildung auf. Eine der Empfehlungen von Unicef ist die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz.

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